BAD AROLSEN. Konzentriert zum Sieg: Mit einem fulminanten 7:1 gegen Lauterbach sammeln die Arolser wichtige Punkte gegen den Abstieg.
„Den Gegner bloß nicht unterschätzen“ hatte Mannschaftsführer Hermann Henze seinen Mannen mit auf den Weg gegeben. Nicht ohne Grund, denn nur eine Runde zuvor konnten die Lauterbacher Aufstiegsaspirant Bad Hersfeld bezwingen. Vorsicht war geboten.
Ein Blick nach einer Stunde Spielzeit verriet schnell: Die Gäste spielten gut mit, hielten die Partien an allen Brettern offen. Nach zwei Stunden dann die erste Entscheidung. Martin Malinowski konnte zwar leichten Vorteil für sich reklamieren, doch sein Gegner verteidigte sich umsichtig – Remis. Für erste entspannte Gesichter sorgte Stadtmeister Paul Schäfer. Mit wuchtigen Zügen zertrümmerte er die gegnerische Festung und brachte in einem sehenswerten Finale den schwarzen König zur Strecke. Nur Minuten später fuhr Hermann Henze seinen ersten Sieg nach Hause. Mit filigraner Endspieltechnik hatte er Turm für zwei Läufer gegeben, um anschließend seine Freibauern gewinnbringend marschieren zu lassen – 2,5:0,5 für Arolsen. Noch einen drauf setzte Nachwuchsspieler Kevin Hasprich. In schwieriger Stellung verteidigte sich der Arolser dermaßen gewieft, dass er mit einem trickreichen Konter eine glatte Figur eroberte – Sieg.
Die Entscheidung fiel am Spitzenbrett. Der Lauterbacher Christoph Herda wählte eine hyperaggressive Eröffnung, schien die Stellung von Thomas Bölke zu überrollen. Was keiner ahnte: Es war der Lauterbacher der sich in große Schwierigkeiten manövrierte. Kaum war sein Angriff verpufft, da holte der Arolser zum entscheidenden Schlag gegen den weißen König aus – 4,5:0,5 für Arolsen. Den Sieg in der Tasche, aber vom Siegen noch lange nicht genug überspielte auch Gerd Brückmann seinen Gegner fachmännisch. Im Stile einer Boa hatte er Krauß alle Luft genommen und entscheidend Material gewonnen. Handwerkliche Qualitäten bewies einmal mehr Ersatzspieler Stefan Reuschel, nachdem er die gegnerische Blockademauer gekonnt eingerissen hatte. Nach Figurenverlust blieb dem Gegner nur noch die Aufgabe.
Beinahe perfekt ins Bild passte die letzte Partie: Topscorer Jürgen Wolf hatte seinen Gegner überspielt. Eigentlich. Dann kam der Dameneinsteller, die Partie schien verloren. Am Ende wendete sich auch hier alles zum Guten. Wolf hält die Partie Remis, Arolsen gewinnt verdient und die Lauterbacher lernen: Es gibt Tage da verliert man und Tage da gewinnen die anderen.
SV Anderssen Bad Arolsen 1 | – | SVG Lauterbach 1 | 7:1 |
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Boelke, Thomas | – | Herda, Christoph | 1:0 |
Schäfer, Paul | – | Kurzawa, Dirk | 1:0 |
Henze, Hermann-Josef | – | Andreas, Steffen | 1:0 |
Brückmann, Gerd | – | Krauß, Martin | 1:0 |
Malinowski, Martin | – | Mil, Gennady | ½:½ |
Wolf, Jürgen | – | Ludolph, Michael | ½:½ |
Hasprich, Kevin | – | Struth, Jürgen | 1:0 |
Reuschel, Stefan | – | Reese, Heinz-Hermann | 1:0 |