Nach einem klaren 6,5:1,5 gegen Ahnatal gehen die Arolser ohne Punktverlust in die Weihnachtspause.
Aller Anfang war in diesem Wettkampf schwer da mit Hermann Henze und Thomas Bölke gleich zwei krankheitsgeplagte Spieler mehr schlecht als recht sich ans Brett mühten. Die logische Folge: Beide ließen sich auf keine Komplikationen ein und willigten früh in ein Remis ein. 1:1.
Der Blick in die Runde nach knapp zwei Spielstunden verhieß aus Arolser Sicht nichts Gutes: „Das könnte verdammt eng werden“ orakelte Hermann Henze. Dieses mal hingegen sollte er nicht Recht behalten.
Kombinatorisch voll auf der Höhe und mit einer kleinen Portion Glück setzten die Arolser nun zum Sturmlauf an. In einer mit vielen taktischen Wendungen gespickten Partie behielt Constantin Vogel den besseren Überblick und konnte seinen Vorteil mühelos in einen vollen Punkt verwandeln.
Die Partie des Tages lieferte Ersatzspieler Marcel Ruhl, der nach einem Damenopfer mit Turm, Springer und Läufern wie eine Lawine über die gegnerische Stellung hereinbrach. Hilflos musste Schwarz mit ansehen, wie sein König mitten auf dem Brett erlegt wurde – ein Finale mit Seltenheitswert.
Etwas länger musste Jürgen Wolf seinen Gegner in einem typischen Wolga-Gambit kneten, bevor ihm am Damenflügel schließlich der entscheidende Durchbruch gelang. Ein Springergewinn wenige Züge später stellte die Weichen dann endgültig auf Sieg.
Rudolf Beisinghoff hätte eigentlich als erster nach Hause gehen können, nachdem sein Gegner schon nach wenigen Zügen auf Halbmatt stand. Doch Both kämpfte sich zurück in die Partie, so dass der Arolser Routinier länger als erwartet um den vollen Punkt kämpfen musste.
In wieder einmal Karpovscher Manier schnürte Gerd Brückmann seinen Gegner Zug um Zug ein, bis diesem schließlich die Luft aus ging und er sich zu einem Verzweiflungsopfer genötigt sah. Doch Brückmann ließ nicht locker und hatte mit einem weit vorgeschobenen Freibauern einen Trumpf zu viel in der Hand.
Und so wundert es auch nicht weiter, dass selbst in der einzigen Partie wo die Arolser klar schlechter standen, das Glück einmal mehr auf ihrer Seite war. Harald hatte sich langsam aber sicher in eine nahezu aussichtslose Stellung manövriert. Doch statt aufzugeben kämpfte er verbissen weiter, bis schließlich auch seinem Gegner ein Fehler unterlief und beide friedlich in den Remishafen einliefen.
Mit vier Siegen aus vier Spielen bleiben die Arolser weiterhin engster Verfolger der Spielgemeinschaft Bad Emstal/ Wolfhagen. Sollten beide auch den nächsten Wettkampf gewinnen, dann kommt es am 04.02.2018 zum vorentscheidenden Spitzenspiel in Bad Arolsen. Es bleibt spannend.
SV Anderssen Arolsen 1 | – | Ahnataler SC 1969 (ASC69) 1 | 6,5:1,5 |
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Vogel, Constantin | – | Schmidt, Wolfram | 1:0 |
Boelke, Thomas | – | Becker, Jörg | ½:½ |
Henze, Hermann-Josef | – | Grcic, Milanko | ½:½ |
Brückmann, Gerd | – | Hartleib, Wolfgang | 1:0 |
Wolf, Jürgen | – | Meiss, Sven | 1:0 |
Beisinghoff, Rudolf | – | Both, Rolf | 1:0 |
Block, Harald | – | Dudenko, Egor | ½:½ |
Ruhl, Marcel | – | Reeh, Rasmus | 1:0 |