Arolsen siegt in Wehlheiden und sichert durch Marcel Ruhl und Constantin Vogel den Klassenerhalt.
Ja, die Auswärtsfahrt nach Kassel hatte sich doch gelohnt, musste Arolsen doch gegen den Tabellenletzten Wehlheiden antreten und sicherte am Ende mit einem klaren Sieg den Klassenerhalt in der Nordhessenliga bereits 2 Spieltage vor Saisonschluss.
Das Zünglein an der Waage waren diesmal die starken Ersatzleute Marcel Ruhl und Constantin Vogel, die mit voller Punktausbeute zum tollen Ergebnis erheblich beitrugen.
Fast in voller Mannschaftstärke, diesmal nur ohne Boelke und Malinowski, war man gut gewappnet in den Mannschaftskampf gestartet und führte quasi vor Beginn bereits mit 1:0, da der Wehlheidener Rehbaum nicht gegen Wolf antrat und somit diesem einen spielfreien Sonntag bescherte und Arolsen den vollen Punkt.
Und es ging auch gleich gut weiter. Emil Ackermann an Brett 5 gegen Fliegner hebelte mit seinen weißen Steinen durch starken Angriff gekonnt dessen Königsstellung aus, dass diesem nach ca. 2 Stunden Spielzeit nur die Aufgabe blieb.
Arolsen führte 2:0 und dieses Ergebnis baute Paul Schäfer am Spitzenbrett mit einem fein herausgespielten Remis gegen Mertens weiter aus. Mit Weiß versuchte er in die schwarze Stellung einzudringen, Mertens blieb aber cool, konnte einen Damentausch erzwingen und brachte damit quasi alle Angriffsbemühungen von Schäfer zum Erliegen. Ohne großes Risiko und mit einer 2-0 Führung im Rücken nahm er dann das Remis-Angebot seines Gegners zum 2,5 zu 0,5 an.
Kurz darauf stellte dann der erste Ersatzmann, Constantin Vogel, die Weichen vollends auf Sieg. Das Arolser Jugendtalent, derzeit beruflich in Berlin tätig, erwischte mit Weiß spielend an Brett 7 gegen Marc Hintz diesen auf dem falschen Fuß und dominierte die Partie durch ein bravouröses Springermanöver. Hier gab es dermaßen Stellungsvorteil, dass der Wehlheidener nur noch mäßig agieren konnte aber nicht mehr reagieren. Dies ließ er sich aber nicht lange zeigen und gab entnervt zum vorentscheidenden 3,5 zu 0,5 für Arolsen auf.
Nun kam aber der Gastgeber durch Peter Barchfeld doch noch einmal kurz heran. Mit Weiß opferte er gegen den Arolser Beisinghoff eine Qualität (Turm gegen Läufer) und erreichte dadurch dermaßen Druck auf dessen schwarzen König, der nun über das ganze Brett wandern musste, um den andauernden Schachs entgehen zu können. Dies ging aber auf Dauer nicht lange gut und Beisinghoff musste die Waffen strecken, was den ersten vollen Punkt für Wehlheiden zum 3,5 zu 1,5 einbrachte.
Dieses kurzweilige Glücksgefühl der Gastgeber stelle aber der zweite Ersatzmann, Marcel Ruhl, gleich wieder ein. An Brett 8 mit Schwarz gegen Krause schlug es in dessen Stellung ein wie der Blitz. Mit starkem Stellungsspiel und einen Springer, der überall hinkonnte, manövrierte Marcel die weiße Königsstellung dermaßen aus den Angeln, das nur die sofortige Aufgabe blieb und er mit diesem vollen Punkt den Gesamtsieg zum uneinholbarem 4,5 für die Arolser nach 4 Stunden Spielzeit gekonnt sicherstellte.
Jetzt befreit aufspielen und das Ergebnis ausbauen galt für die beiden letzten verbliebenen Bretter, wo Henze und Brückmann noch leidenschaftlich kämpften.
Und es sah eigentlich alles gut aus. Topscorer Brückmann, an Brett 3 mit Weiß gegen Huneck stand eigentlich klar auf Gewinn, gestattete durch seine vorgerückten Bauern diesem absolut keinen Raum für Gegenspiel und es war nur eine Frage der Zeit, wann der volle Punkt auch hier verbucht werden konnte. Aber wohl im Zuge des sicheren Gewinnes stellte Brückmann ein zügig eine komplette Figur für nichts ein, die sein Gegner natürlich dankbar annahm. Auch dies passiert Spitzenspielern, tröstete Mannschaftsführer Henze sogleich den konsternierten Brückmann, der die Partie sofort aufgab und Huneck zum eigentlich nicht verdienten Sieg fairerweise doch gratulierte. Auch hier zeigte Brückmann wieder seine bekannte Größe und seinen fairen Sportsgeist.
So blieb es am Ende Mannschaftsführer Henze vorbehalten, nach fast 5 Stunden Spielzeit für das Endresultat zu sorgen mit dem letzten Sieg an diesem Spieltag.
An Brett 2 gegen Raffie erreichte er mit Schwarz zwar einen Qualitätsgewinn Turm gegen Läufer, musste sich dafür aber doch großem Druck durch das Läuferpaar und Dame seines Gegner erwehren, da dieser immer wieder Mattdrohungen aufstellen konnte. Henze wickelte hier aber gewohnt routiniert mit erzwungenem Damenabtausch in ein gewonnenes Endspiel ab, opferte noch einen Bauern für das Eindringen seines Turmes in die gegnerische offene Linie und brachte den Gewinn sicher nach Hause zum Endstand 5,5 zu 2,5 für Arolsen.
Damit ist der Klassenerhalt 2 Runden vor Schluss automatisch gesichert, da auch Ahnatal klar gegen Vellmar verlor und somit die beiden Absteiger mit Ahnatal und Wehlheiden fast sicher feststehen, die Arolser aber definitiv nicht mehr einholen können.
Für diese stehen noch das Schaulaufen und die Möglichkeit der Verbesserung in der Endplatzierung im Gesamtranking gegen die Gegner Eschwege und Baunatal in den letzten beiden Runden an.