Nachdem das Weihnachtsblitz zwar knapp aber letztendlich hochverdient von dem Briloner Spitzenspieler Andrè Becker nach Stechen gewonnen wurde, schien auch beim traditionellen Neujahrsblitzturnier ein Stichkampf um den begehrten Titel vonnöten zu sein, aber leider musste hier Lokalmatador Jürgen Wolf, als einzigster Arolser noch um den Sieg mitspielend, gegen seinen Vereinskollegen Moritz Ruhl nach langem Kampf auf remis einwilligen, was letztendlich den entscheidenden Vorsprung mit einem halben Punkt und den Titel für Becker einbrachte.
Mit diesmal nur 11 Teilnehmern fand sich immerhin eine Truppe von Schachspielern im Arolser Sophienheim ein, die allesamt eine hochkarätige Spielstärke aufwiesen. Neben den Arolser Spitzenspielern Wolf, Henze, Brückmann Wagener, Beisinghoff, Block und Ruhl konnte man auch neben Becker den Korbacher Jürgens sowie den Ex-Arolser Ondrej Springer, welcher derzeit am Spitzenbrett von Bad Sooden Allendorf in der Landesklasse spielt, ganz herzlich begrüßen.
Und es ging auch gleich zur Sache. Die Topfavoriten gaben sich allesamt keine Blöße und gewannen doch sehr souverän Ihre Partien, bis es zum Spitzenkampf Becker gegen Wolf kam. In der von großem Angriff geführten Partie hatten beide eigentlich die Chance zum Sieg, einigten sich dann aber nach verteiltem Spiel und kein großes Risiko mehr eingehend auf remis. Das war die Chance für Henze, der sich bis dato ebenfalls keine Blöße gab und nunmehr allein an der Tabellenspitze thronte, aber nur bis zu nächsten Runde. Hier musste er dann im direkten Duell gegen Becker ran. Und wieder einmal zeigte sich der kleine Unterschied. Einen minimalen Stellungsvorteil nutze Becker zum Mehrgewinn eines Bauern, welcher im Endspiel das Zünglein an der Waage war und zum Sieg für Becker führte.
Dem nicht genug, kam es in der darauf folgenden Runde gleich auch noch zum immer wiederkehrenden vereinsinternen Duell Wolf gegen Henze. Und hier, wohl auch noch mit der Vorpartie gegen Becker im Kopf, griff Henze, der voll auf Sieg spielen musste, gründlich fehl, verlor die zweite Partei hintereinander und war somit komplett aus dem Titelrennen heraus.
Hier waren aber noch neben Becker und Wolf auch der starke Korbacher Gastspieler Jürgens und der Arolser Brückmann gut im Rennen. Brückmann siegte auch im direkten Duell gegen Jürgens, war aber nach Niederlagen gegen Ruhl, Becker, Henze und Wolf ebenfalls aus dem Titelrennen wie anschlie0end auch Jürgens, der gegen Henze, Wolf und Becker chancenlos war.
Auch Jungtalent Moritz Ruhl spielte zu Anfangs gut mit, fiel dann aber am Ende deutlich ab mit zum Teil sehr knappen Niederlagen. Und was machte der Ex-Arolser Springer?
Leider spielte ihm mehrfach die Zeit einen Streich, hatte er doch fast immer gute Stellungen auf dem Brett, geriet dann aber in Zeitnot und verlor doch teilweise auch sehr unglücklich, was ihm eine bessere Platzierung kostete als Platz 7.
Somit bahnte sich in der Vorschlussrunde dann eben das oben genannte Drama an. Während Becker seine Partie schnell gewann, kämpfte Wolf im internen Vereinsduell mit Schwarz gegen Moritz Ruhl mit allen Mitteln um den Sieg. Sein starker Freibauer sah auch vielversprechend aus, aber leider musste er in Zeitnot eine Figur geben um den Gewinn zu forcieren, was aber nicht mehr ausreichte. Ruhl konterte gegen und erreichte verdient das Unentschieden, was Becker vor der letzten Runde somit die alleinige Tabellenführung einbrachte. Und die behielt er auch gegen Wagener. Sehr souverän und schnell erreichte er einen glatten Damen- mit anschließendem Partiegewinn. Auch Wolf stellte mit klarem Sieg seinen 2. Platz sicher. Henze erreichte nach kleiner Aufholjagd noch Platz 3.
Endplatzierung nach 10 Runden:
1 .Becker 9,5 Punkte aus 10
2. Wolf 9
3. Henze 8
4. Brückmann 6
4. Jürgens 6
6. Ruhl, Moritz 5,5
7. Springer 4,5
Vor weiteren 5 Teilnehmern.