Hermann Henze holt sich den Titel bei der Sauerland/Waldecker Blitzeinzelmeisterschaft in Korbach
Das war doch mal so richtig nach dem Geschmack des für Bad Arolsen spielenden Hermann Henze, sicherte er sich doch im vierten und letzten Sauerland.- Waldecker – Blitzturnier in der „Höhle des Löwen“ bei den Korbacher Schachfreunden den begehrten Blitzpokal und löste damit auch gleichzeitig den zweifachen Titelträger (2012 und 2013) Christopher Kearns ab.
Das Blitzturnier, erstmals in 2012 aus der Taufe gehoben, erfreut sich immer größerer Beliebtheit, spielt man doch nun auch gegen starke Blitzspieler aus den benachbarten Vereinen und hat dadurch automatisch mehr Spannung.
Gespielt wurden insgesamt 4 Turniere beginnend in Bestwig, Marsberg, Bad Arolsen und Korbach, wo jeweils alle Blitzgrößen vertreten waren. Gewertet wurden hierbei die jeweils 3 besten Turnierergebnisse unter Berücksichtigung der alten Grand Prix- Wertung aus der Formel 1 (Sieg 10 Punkte, Zweiter 8 Punkte, Dritter 7 Punkte usw.).
Beim ersten Turnier in Bestwig stellten dann auch gleich Bernhard Rittmeister und Andre` Becker ihren jeweiligen Heimvorteil unter Beweis und belegten die ersten beiden Plätze. Folgen konnte hier nur noch der starke Gastspieler Bert Hollmann vom Herforder SV mit seinem 3. Rang sowie Burkhard Krieger und Dr. Guntram Bohnhorst aus Brilon auf den Plätzen 4 und 5. Danach erst folgten die Arolser mit Henze und Brückmann auf den Rängen 6 und 7 schon deutlich abgeschlagen gefolgt von Schubert vom SV Velmede und Kies aus Marsberg und den Arolsern Malinowski und Ackermann vor weiteren Teilnehmern.
Das wollten sich die Arolser so aber nicht gefallen lassen und besonders Henze versuchte, beim 2. Turnier in Marsberg aufzutrumpfen. Dies gelang auch in den ersten Partien mit tollen Siegen aber dann kam aus dem eigenen Verein Rudolf Beisinghoff und zerstörte hier gnadenlos Henze`s Traum vom Turniersieg, weil in der letzten Partie gegen den Favoriten Becker der Sieg auf Messer`s Schneide doch nicht eingefahren werden konnte und somit Becker die Oberhand behielt und knapp vor Schubert auf Platz 1 landete.
Henze fiel durch diese unnötige Niederlage zurück auf Platz 3 und musste sich diesen noch mit dem starken Dr. Bohnhorst teilen, was seinen Punkteschnitt nochmals verschlechterte. Auf den weiteren Plätzen folgten hier Nino Tschöpe und Wolfgang Kies aus Marsberg sowie Prof. Dr. Wolf, Rudolf Beisinghoff, Martin Malinowski und Emil Ackermann von Arolsen.
Das dritte Turnier fand nun endlich in Arolsen statt und hier rechneten sich nun endlich die Einheimischen was aus, bis Christopher Kearns von den Schachfreunden Korbach sich auch mal blicken lies und zum ersten Mal in das Turniergeschehen eingriff und wie!
Gehandicapt noch von einer schweren Schulterverletzung holte er souverän mit 9 Punkten und nur 2 Niederlagen gegen den starken Arolser Wolf und den Herforder Hollmann Platz 1 gefolgt von Hollmann und Henze auf den Plätzen 2 und 3. Auch hier folgten Wolf von Arolsen, Hoppe vom SV Eichlinghofen, Dr. Bohnhorst aus Brilon, Schubert aus Velmede vor den Arolsern Ackermann, Vogel, Malinowski, Wagner und Beisinghoff auf den weitren Plätzen. Henze blieb wie in Runde 1 eine bessere Platzierung versagt, musste er doch gegen die über sich hinauswachsenden Arolser Malinowski und Wagener 1,5 Punkte abgeben.
Vor dem letzten und alles entscheidenden Turnier in Korbach führte Becker knapp vor Henze, Bohnhorst, Hollmann, Schubert, Rittmeier, Kearns und Wolf in der Grand-Prix-Wertung.
Als Turnierleiter Wolfgang Käding von den Korbacher Schachfreunden an die Bretter bat, waren von den Favoriten letztlich nur noch Henze, Bohnhorst und Schubert übrig, welche die ersten 3 Plätze unter sich ausmachten, da sie bis dato an allen Turnieren teilnahmen und sich ein Streichergebnis noch leisten konnten.
Und für Henze ging es gleich richtig gut los, holte er doch mit Siegen gegen den starken Jugendspieler Ehlers aus Korbach und seinem direkten Konkurrenten Schubert aus Brilon die volle Punktzahl. Nach der unerwartenden Niederlage aber gegen Bohnhorst, der nächste Favorit um Platz 1, kämpfte Henze sich aber mit klarem Sieg gegen Lages zurück. Auch Bohnhorst hatte mittlerweile gegen Schubert verloren, sodass alle 3 Favoriten wieder mit der gleichen Punktzahl in die nächsten Runden gingen. Hier gewann dann Schubert hauchdünn und mit gerade mal 1 Sekunde Zeitvorteil glücklich gegen Lages und auch Henze und Bohnhorst siegten sicher gegen Shkolnyk und Ehlers.
Dann ging es für Henze gegen die Arolser und hier drohte gegen Ackermann ein weiterer Punktverlust, aber jetzt kämpfte Henze verbissen und fuhr den Sieg wie auch gegen Mailinowski und Wagener sicher ein. Mittlerweile hatte sich Bornhorst gegen den starken Korbacher Lages eine Niederlage eingefangen und auch Schubert spielte gegen Malinowski glücklich nur remis. Endlich die erwartende Schützenhilfe für Henze, führte er doch mit einem halben Punkt vor Schubert und 1 Punkt vor Bohnhorst und dem etwas leichteren Restprogramm das Gesamtfeld an.
Als dann auch noch Schubert in der Vorschlussrunde gegen Wolfgang Käding völlig unerwartet verlor war der Weg für Henze frei. Nach klarem Sieg gegen Wolfgang Kädings Bruder Dieter konnte er sich in der letzten Runde gegen den Korbacher Wilhelm Emde in besserer Stellung ein remis leisten und gewann das Turnier mit 9,5 Punkten vor Bohnhorst mit 9 und Schubert und Lages mit jeweils 8,5 Punkten gefolgt hier von Ackermann, Wolfgang Käding und Martin Malinowski vor weitern 5 Teilnehmern.
Mit diesen 10 Grand-Prix-Punkten schloss Henze das Turnier mit einem Streichergebnis mit 23,5 Punkten ab (10, 7, 6,5) gefolgt von Dr. Guntram Bohnhorst aus Brilon mit 19,5 Punkten (6,5/5/8). Hätte Dr. Bohnhorst das letzte Turnier gewonnen und 10 Punkte kassiert und Henze demnach nur 8, wäre sogar Gleichstand nach 3 besten Wertungen eingetreten (beide jeweils dann 21,5), was den knappen Spielausgang und absolute Hochspannung nochmals klar belegt.
Auf jeden Fall wird auch in 2015 diese Turnierreihe fortgesetzt, waren sich hier alle Beteiligten doch einig.
Tabelle nach 4 Turnieren: