Bericht zur Bezirksmeisterschaft 2014
Bezirk 1 Nordhessen (von Ina Ruhl)
Am 18.01. und 25.01.2014 sollten in Harleshausen in den Vereinsräumen des Caissa Kassel die diesjährigen Bezirksmeisterschaften für die Altersklassen U8 bis U18 ermittelt werden. Für die Schachspieler ab U14 ist ein Sieg erforderlich, um sich für die Hessenmeisterschaften in den Osterferien in Bad Homburg zu qualifizieren. Alle jüngeren Spieler können auch so an der Hess. Jugend-Einzelmeisterschaft teilnehmen. Laut Ausschreibung galt: 5 Runden nach Schweizer System, 60 Minuten Bedenkzeit je Spieler/Partie zzgl. 30 Sekunden für jeden Zug. So war zumindest der Plan. (Details siehe www.jugendschach-nordhessen.de.)
Vorgeschichte
Leider stand die diesjährige Veranstaltung unter keinem guten Stern. Am ersten Samstag sollte (lt. Ausschreibung) für U14, 16 und 18 die erste Runde um 09:00 Uhr beginnen, für alle jüngeren Spieler erst um 10:00. Das hatten allerdings viele falsch oder gar nicht gelesen und bis um 9:00 Uhr war fast niemand erschienen. Selbst vom Verantwortlichen der Veranstaltung, dem Jugendreferent Klaus Powalla, fehlte jede Spur. Nachdem der Computer/Drucker von Erhardt Hübenthal nicht funktionierte, konnte auch um 10:00 Uhr immer noch nicht begonnen werden. Es war ein heilloses Durcheinander und eine Horde wilder Jugendliche, die um den Laptop von Herrn Hübenthal sprang, um eine Auslosung zu erhaschen, konnte das Chaos nicht verbessern. So wurde versucht, wenigstens die U12er und jünger an die Bretter zu bekommen, damit ein bisschen Ruhe einkehren konnte. Auch die Größeren saßen irgendwann endlich an den Brettern. Schach wurde aber auch gespielt:
In der U14 waren Marcel Ruhl an 1 und Moritz Ruhl an 2 gesetzt.
1. Runde: Moritz gewann die erste Runde kampflos. Marcel gewann souverän gegen Calvin Cüthe (Caissa).
2. Runde: Marcel holt seinen 2. Punkt, Moritz spielt Remis gegen Sarah Scherer.
3. Runde: Beide gewinnen und holen einen weiteren Punkt.
4. Runde: Und so kam, was wieder kommen musste, in Runde 4: Ruhl gegen Ruhl. Da beide gewinnen und Bezirksmeister werden wollten und auch nicht absehbar war, ob ein Remis reichen würde, wurde bis zum bitten Ende gekämpft. Die Partie entschied dann Moritz für sich. à Rangliste Moritz 1. und Marcel 2.
5. Runde: Marcel schaffte gegen Sarah Scherer ein Remis. Nun kam es darauf an, ob Moritz seine Partie gegen Calvin Cüthe gewinnen konnte. Der Druck war hoch – war sein Ziel doch so nah. Er übersah eine „Kleinigkeit“, die beim Schach nun mal große Auswirkungen haben konnte. Somit verlor er die Partie, und es war völlig offen, wer nun Bezirksmeister werden sollte. Gleich mehrere lagen mit der identischen Punktzahl vorn und sogar in der Buchholzwertung gab es keinen Unterschied. Die Feinwertung musste entscheiden:
Endergebnis: 1. Marcel Ruhl (Bezirksmeister), 3. Moritz Ruhl
Nachgeschichte
Während die Jugendlichen an den Brettern um ihre Punkte kämpften, diskutierten die Erwachsenen sich erneut die Köpfe heiß, denn es war inzwischen aufgekommen, dass die erste Runde nicht gelost, sondern einfach – wegen des Chaos’ – alphabetisch gesetzt wurde. Ein weiterer Regelverstoß? Erklärungen darüber wollte keiner der Verantwortlichen verlauten lassen, ahnten sie doch das verheerende Ausmaß: Gemäß der Nachforschungen wäre das Maar-Mädchen in der ersten Runde niemals gegen Moritz gelost worden. Da das Mädchen nicht mehr antrat, konnte Moritz durch sie auch keine Buchholzpunkte mehr bekommen, was am Ende ein völlig anderes Ergebnis gezeitigt hätte. Danach hätte Moritz gewinnen müssen. Und das Chaos nahm kein Ende: Am Abend des ersten Turniertags hatten zwei Jugendliche „randaliert“ und dabei eine Türzarge aus dem Mauerwerk gerissen. Nachdem der Hausmeister grob ausgebessert hatte, klaffte immer noch eine breite Spalte. Zur Krönung gab es noch Urkunden – frisch aus der Druckerei – bei denen beim Anfassen die Farbe verschmierte bzw. die Buchstaben teilweise verschwommen.