„Das konnte man nicht unbedingt erwarten“, waren am Spielende die Worte von Mannschaftsführer Herman Henze, musste Arolsen doch mit Paul Schäfer und Thomas Boelke gleich 2 Spitzenspieler an den Brettern 1 und 2 ersetzen. Als Ersatzleute sprangen van Steenput sowie Beisinghoff aus der zweiten Mannschaft ein.
Langenbieber, als Tabellendrittletzter noch in Abstiegsnöten, fing auch gleich an wie die Feuerwehr und setzte die Arolser mit couragiertem und druckvollem Spiel gehörig unter Druck.
Hier bot aber Ersatzmann Andre`van Steenput an Brett 7 mit Schwarz gegen Lenz mit einem schönen Konter mehr als Paroli und erzwang das erste remis. Mit Mehrbauern und besserer Abwicklung wäre vielleicht auch mehr drin gewesen.
Mit einem weiteren remis am Spitzenbrett zwischen Henze und Knacker, der nach dem klassischen Königsgambit seinen weißen König unrochiert in eine sicherere Stellung brachte und somit kein weiteres Durchkommen von Henze`s Schwerfiguren ermöglichte, brachte das zwischenzeitliche 1-1. Dies hatte aber leider für Arolsen nur kurz Bestand, musste doch Rudolf Beisinghoff an Brett 8 mit Weiß nach starkem Angriff von Müller in einer scharfen Drachenvariante die Waffen strecken. Langenbieber führte 2-1.
Aber auch dieses Resultat stand nicht lange. Gerd Brückmann glich in seiner unnachahmlichen Art mit Weiß gegen Paul Weber zum 2-2 aus. Er schob seinen Gegner mit voller Angriffswucht förmlich vom Brett und war kurz vor dem Gewinn einer Qualität (Turm gegen Läufer) und dem sicheren Partiegewinn, Weber konnte dies wohl nicht mehr mit ansehen und stellte zu allem Überfluss glatt einzügig seine Dame ein und gab sofort auf.
Nachdem dann Wolf an Brett 3 gegen Ulrich trotz aller Versuche kein Durchkommen sah und in das Remis zum 2,5 zu 2,5 einwilligte, schauten alle gespannt auf die Partie an Brett 2. Hier spielte Vogel mit Weiß gegen Herbst. Beide hatten jeweils 2 Freibauern am Damenflügel, aber Vogels Bauern waren weiter fortgeschritten. „Vogel steht eigentlich klar auf Gewinn“, meinten die Kiebitze aber dann? Vogel musste einen Konter von Herbst abwehren, der ihm eigentlich eine Figur gekostet hätte. Er entschied sich aber für ein Opfer seiner Dame und erhielt dafür Turm und Springer. Nun stand Herbst zwar mit mehr Material besser, aber Vogel mit taktischer Finesse erzwang aufgrund der starken Freibauern einen Generalabtausch wo er 2 Türme gegen die Dame erreichte und beide sich anschließend auf Remis einigten zum 3-3.
Bei noch zwei laufenden Partien wurde es jetzt richtig spannend. Martin Malinowski mit Weiß an Brett 6 gegen den stärksten Langenbieberer, Felix Beyer, stand sehr solide und brachte seinen Gegner durch taktische Wendungen mehr und mehr in Bedrängnis. Beide waren im Besitz eines Freibauern, Malinowski stand aber offensiver. Hier musste Beyer zuviel Zeit in seine Stellung investieren und schaffte nicht mehr die obligatorische Zeitkontrolle, was gleichzeitig die Niederlage und für Arolsen das erlösende 4-3 und den ersten Mannschaftspunkt brachte.
Nun war Langenbieber unter größtem Druck, musste die letzte Partie unbedingt gewonnen werden um zumindest das 4-4 Unentschieden zu erreichen. Aber nicht mit Emil Ackermann.
Der stand mit Schwarz gegen Alfred Weber und ziemlich offener Königsstellung unter höchstem Druck. Weber versuchte hier mit Dame und zwei Springern ein Mattbild aufzubauen, was Ackermann aber bravourös konterte. Er brauchte ja nur ein remis zum Gesamtsieg und brachte seine Dame so in Stellung, dass diese Dauerschach und somit das Zwangsremis drohte. Dies konnte Weber nur mit Damentausch verhindern, musste dadurch aber einen weiteren Bauern geben und trotzdem versuchen noch auf Gewinn zu spielen. Dies ließ sich Ackermann aber nicht mehr nehmen, brachte einen Freibauern am Damenflügel in die Damenumwandlung wo Weber seinen letzten Springer für opfern musste und somit das Remis und die Niederlage für seinen Verein nicht mehr verhindern konnte.
Arolsen gewann schließlich verdient 4,5 zu 3,5 und muss im letzten Spiel gegen den Tabellenletzten und feststehenden Absteiger Rotenburg ran. Für Langenbieber wird es jetzt sehr eng, schloss doch Alsfeld als Vorletzter nach Punkten auf und könnte sich am letzten Spieltag noch vor Langenbieber setzten.
Die Paarungen:
Henze, Hermann-Josef |
– |
Knacker, Gerald |
½:½ |
Vogel, Constantin |
– |
Herbst, Alexander |
½:½ |
Wolf, Jürgen |
– |
Ulrich, Olaf |
½:½ |
Brückmann, Gerd |
– |
Weber, Paul |
1:0 |
Ackermann, Emil |
– |
Weber, Alfred |
½:½ |
Malinowski, Martin |
– |
Beyer, Felix |
1:0 |
van Steenput, Andre |
– |
Lenz, Roland |
½:½ |
Beisinghoff, Rudolf |
– |
Müller, Günter |
0:1 |