LK Nord – Runde 1
BAD AROLSEN. Das fängt ja gut an: Spielstark und kombinationsicher holt der SV Anderssen Bad Arolsen gegen Bad Hersfeld mit 4:4 den ersten Punkt.
Dabei standen die Zeichen vor Wettkampfbeginn auf Sturm. Die Niederlage aus dem Vorjahr noch im Kopf, fielen mit Paul Schäfer und Martin Malinowski auch noch zwei Stammspieler aus. Die Folge: Brett eins blieb unbesetzt – Bad Herfeld ging kampflos mit 1:0 in Führung. „Na, das kann ja heiter werden“ schwante den Arolsern nichts Gutes.
Nach zwei Stunden schien sich die Vorahnung zu bewahrheiten. Die Arolser standen an vielen Brettern zwar kompakt, aber von einer Wende keine Spur. So lief Jürgen Wolf nach banger Eröffnungsphase erst im Endspiel zu gewohnter Form auf und sicherte den ersten halben Punkt. An Brett zwei drückte Thomas Bölke zwar von Anfang an auf die schwarze Stellung, aber Frank hielt mit allen Miiteln dagegen. Am Ende hieß es auch hier: Remis.
Für die Wende sorgte einmal mehr Constantin Vogel. Gekonnt drängte er seinen Gegner Zug um Zug zurück, eroberte schließlich einen Bauern und noch mehr Raum. Ohne jedes Gegenspiel gab Marth entnervt auf. 2:2 – Arolsen war wieder im Spiel. Doch die Achterbahnfahrt ging weiter. Emil Ackermann hatte am Damenflügel alles auf eine Karte gesetzt und dabei glatt seinen König vergessen. Der sah sich plötzlich einem unwiderstehlichen Mattangriff ausgesetzt – kein Entkommen möglich. Kaum hatte Ackermann seine Partie aufgegeben, da setzte Ersatzspieler Rudolph Beisinghof seinerseits zum großen Sturm an. Sein Freibauer auf f7 erwies sich als Pfahl im Fleische und konnte sich dank eines Springerschachs gewinnbringend zur Dame umwandeln. 3:3 – alles war wieder offen.
Es knisterte vor Spannung. Denn: Die beiden noch verbliebenen Partien waren alles andere als entschieden. Mannschaftsführer Hermann Henze hing lange am seidenen Faden. Ein Fehltritt und sein König wäre im Mattstrudel untergegangen. Doch Henze erwies sich als umsichtiger Kapitän und hielt in beiderseitiger Zeitnot das rettende Remis fest. So war es an Gerd Brückmann seinen Gegner in gewohnter Manier zu kneten. An allen Fronten völlig ohne Gegenspiel setzte Willich auf seine einzige Chance: Alles dicht machen. Und tatsächlich: Brückmann fand trotz aller Bemühungen einfach kein Durchkommen und willigte nach vier Stunden schließlich ins Remis ein. Kann Arolsen mit dem 4:4 zufrieden sein? Ja und nein. Einerseits: In Unterzahl nimmt man gegen die spielstarken Hersfelder gerne einen Punkt mit. Andererseits: In voller Besetzung wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen.
SV Anderssen Arolsen 1 – SK Turm Bad Hersfeld 1 4:4
Schäfer, Paul – Keßler, Paul -:+
Boelke, Thomas – Frank, Wolfgang ½:½
Henze, Hermann-Josef – Schmidt, Markus ½:½
Vogel, Constantin – Marth, Jürgen 1:0
Wolf, Jürgen – Heisterhagen, Tilman ½:½
Brückmann, Gerd – Willich, Manfred ½:½
Ackermann, Emil – Schneider, Marcel 0:1
Beisinghoff, Rudolf – Schneider, Sabrina 1:0