BAD AROLSEN. Mannschaftsführer Hermann Henze war auch noch nach Ende der Begegnung ziemlich sprachlos, wo sich die heimischen Arolser als Gastgeber eine richtige Klatsche im letzten Mannschaftskampf diesen Jahres gegen die Zweite von Bad Sooden Allendorf einfingen und den Blick nun in untere Tabellenregionen in der Nordhessenliga richten müssen.
Zwar mit 3 Mann ersatzgeschwächt, Boelke, Brückmann und Beisinghoff fehlten, aber ansonsten mit der Stammmannschaft spielend, rechneten sich die Arolser gegen den bis dato Tabellenvorletzten doch etwas aus. Aber an diesem Sonntag war bei den Arolsern irgendwie der Wurm drin, keine Partie stand zu Anfangs besser oder auf Gewinn sondern eher etwas schlechter.
Und hier machte Malinowski an Brett 3 mit Schwarz gegen Jung den Anfang. Eigentlich mit seinen Damenbauern Druck ausübend, verwickelte er sich in einen verfänglichen Abzug, den der Bad Soodener Jung mit einem Läuferopfer für eine Mattkombination vorbereitete, Malinowski tappte dann auch unermüdlich dort hinein und wurde mattgesetzt.
Nicht besser erging es am Spitzenbrett Paul Schäfer mit Schwarz gegen Hermann. Dieser schnürte ihn am Königsflügel mit seinen Schwerfiguren Dame und Turm so ein, dass der Arolser eine Figur opfern musste, um nicht mattgesetzt zu werden. Dieser Materialnachteil war aber auf Dauer dann nicht mehr zu kompensieren. Nach weiteren Zügen musste er Hermann zum 0-2 aus Arolser Sicht gratulieren.
Und die Soodener legten unmissverständlich nach. Ersatzmann Wagener an Brett 6 mit Weiß gegen Simon opferte in die schwarze Königsstellung und brachte diese doch ins Wanken, aber letztlich nicht zum Fallen. Eigentlich dann einen Bauern mehr, stand er nach wie vor noch besser, am Ende dann aber mit 2 Bauern weniger, die Simon verbunden zur Dame laufen ließ, macht der den Sack aber zu zum 0-3.
Und das 0-4 war auch nicht mehr weit. Block, auch als Ersatzmann eingesprungen, verfing sich mit Schwarz an Brett 7 gegen Richter in ein schwieriges Mittelspiel mit einem schwachen Doppelbauern auf F-Linie. Dies nutze sein Gegner gnadenlos mit Königsangriff, den Block nur mit hohem Zeitaufwand vermeiden konnte, am Ende aber in ein Verlustreiches Endspiel einlenken musste, was nicht mehr haltbar war.
Somit hatte Bad Sooden den ersten Mannschaftspunkt gesichert und kam kurz danach zum in dieser Höhe mittlerweile auch verdienten Gesamtsieg durch die Niederlage von Wolf an Brett 4 gegen den alten Hasen Egon Bomert.
Mit Weiß spielend versuchte Wolf gegen die schwarze Stellung anzukämpfen und bot remis an. Bomert lehnte aber ab, konterte mit einem starken Freibauern und baute ein Mattnetz auf, aus dem Wolf nicht mehr entrinnen konnte und sofort aufgab.
Wie lange muss man in der Arolser Historie schauen, um dort ein 0-5 zu finden, waren die konsternierten Worte von Mannschaftsführer Henze, der nach knapp 4 Stunden Spielzeit ebenfalls seine Gewinnversuche an Brett 2 mit Weiß gegen den starken Liebert einstellte. Quasi mit der Brechstange versuchte er mit seinen Bauern die schwarze Königsstellung aufzureißen, aber leider erfolglos. Immer einen Damentausch im Auge war nichts mehr drin und Henze gab letztlich remis und sicherte den ersten halben Punkt zum 0,5 zu 5,5 für Arolsen.
Dass es dann besser ging, zeigte bravourös Ersatzmann Robert Wende an Brett 8 mit Weiß gegen Anhalt. In feiner Mittelspielführung eroberte er sich 2 starke Freibauern am Damenflügel und diese schritten unaufhörlich zur Umwandlung. Anhalt versuchte zwar alles, musste dann aber nach Zwischenschach auch noch seinen Springer geben was gleichzeitig die sofortige Niederlage bedeutet und den ersten vollen Punkt zum 1,5 zu 5,5 für Arolsen und ein etwas erfreulicheres Ergebnis brachte.
Den Schlusspunkt setzte dann Moritz Ruhl mit Schwarz an Brett 5 gegen Bomert jun. Hier einen starken Freibauern auf der H-Linie und eigentlich mit deutlich besserer Stellung, aber zu knapper Zeit, ging er kein Risiko ein und nahm das angebotene Remis des Bad Soodener sofort an zum Entstand 2-6 und der höchsten Niederlage der Arolser aus den letzten Jahren.
Den Blick jetzt tief in der Tabelle nach unten gerichtet, spielt Arolsen ab sofort nur noch gegen den Abstieg aus der Nordhessenliga.
SV Anderssen Arolsen 1 |
– |
2:6 |
|
Schäfer, Paul | – | Hermann, Albert | 0:1 |
Henze, Hermann-Josef | – | Liebert, Frank | ½:½ |
Malinowski, Martin | – | Jung, Michael | 0:1 |
Wolf, Jürgen | – | Bomert, Egon | 0:1 |
Ruhl, Moritz | – | Bomert, Tobias | ½:½ |
Wagener, Friedrich | – | Simon, Götz-Jochen | 0:1 |
Block, Harald | – | Richter, Wolfram | 0:1 |
Wende, Robert | – | Anhalt, Joseph | 1:0 |