So kann es weitergehen für Hermann Henze, holte er doch den 4. internen Vereinstitel des Schachverein Anderssen Bad Arolsen in Folge und entthronte dabei gleichzeitig Jürgen Wolf als Titelverteidiger aus dem Vorjahr.
Der vom Gartencenter Meckelburg gestiftete Pokal inkl. natürlich der eigentlich dazugehörigen Erdbeeren, welche diesmal aber in Form von Kirschen ausgelobt waren, war der Reiz der Spieler um den begehrten Titel.
Leider waren auswärtige Gäste nicht zu vermelden und auch die Einheimischen Arolser Blitzspezialisten waren nicht alle der Einladung gefolgt. Nur mit 5 Spielern einigte man sich somit gleich auf eine Doppelrunde, so dass jeder gleich zweimal im direkten Duell mit dann vertauschen Farben gegeneinander antreten musste.
Und so ging es gleich in der ersten Runde zur Sache, die Favoriten Henze und Wolf siegten gegen Beisinghoff und Wagener ziemlich klar.
In Runde 2 dann eine kleine Vorentscheidung um den Titel, wo Henze mit Weiß gegen Wolf ranmusste.
Und Henze legte los wie die Feuerwehr und erspielte sich einen Mehrbauern für das Endspiel. Hier aber mit Turm und Läufer gegen Wolfs Turm und Springer kam es zu keinem klaren Durchkommen, eigentlich Remis. Henze wollte aber mit der Brechstange gewinnen, stellte dann aber einen ganzen Turm ein und verlor völlig unnötig die Partie.
Wolf nahm dieses Geschenk dankbar an und derartig beflügelt gewann er anschließend gegen Beisinghoff und gab im letzten Vorrundenduell nur noch ein Remis gegen Moritz Ruhl nach einer wahren Zeitnotschlacht ab, wo beide Zeiten auf der Uhr gefallen waren, die von Ruhl wohl aber schon etwas eher.
Dieser unnötige halbe Verlustpunkt sollte für Wolf aber noch nachhaltige Wirkung haben, wie sich später im Turnierverlauf dann auch herausstellte.
Henze konnte derweil mit Siegen gegen Wagener und Ruhl mit 3 Punkten aus der Vorrunde einigermaßen dagegenhalten, Wolf führte aber mit 3,5 Punkten und ging beruhigt mit diesem Vorsprung in die Rückrunde.
Im zweiten Durchgang dann das gleiche Bild zur Vorrunde, auch hier gewannen Henze und Wolf zu Beginn wieder gegen Beisinghoff und Wagener und in der folgenden 2. Runde dann die Vorentscheidung um den Titel mit Wolf gegen Henze jetzt mit vertauschten Farben.
Hier reichte Wolf eigentlich ein Remis, sollte er doch die restlichen Partien gewinnen, Henze musste gewinnen, um die Titelchance noch zu wahren.
Henze mit Schwarz spielte bedingungslos auf Angriff, erreichte im Mittelspiel ein kleines Übergewicht mit einem schon vorgerückten Freibauern und dann kam das Unglück über Wolf brachial hernieder. Er bot Remis an, Henze lehnte in besserer Stellung ab und quasi im Gegenzug stellte Wolf völlig unnötig Dame und Partie ein, was Henze natürlich dankbar annahm, musste er diese Partie nicht mehr auskämpfen.
Ausgleichende Gerechtigkeit zur Vorrundenniederlage für Henze, der dort ja einen ganzen Turm einstellte.
Der führte nun mit einem halben Punkt Vorsprung vor Wolf und brachte diesen auch nach weiteren harten Kämpfen ins Ziel.
Nach weiteren Siegen gegen Moritz Ruhl und Wagener nutzten auch Wolfs Siege letztlich nichts mehr, Henze kam mit 7 Punkten vor Wolf mit 6,5 über die Ziellinie und nahm den begehrten Pokal inkl. der leckeren Meckelburg-Kirschen in Empfang.
Endtabelle nach Doppelrunde:
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Henze mit 7 Punkten aus 8
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Wolf 6,5 Punkte
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Wagener 2,5 Punkte
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Beisinghoff 2 Punkte
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Ruhl, Moritz 2 Punkte