Hermann Henze verteidigt Titel im Porsche-Pokal gegen Wolf

Das war ja mal wieder typisch. Das diesmal groß angelegte Pokalturnier, genannt nach dem gleichnamigen Pokal – Spender Dirk Porsche, heimste Hermann Henze wie schon im Vorjahr im Finale gegen Jürgen Wolf auch in 2015 ein.

Und wie auch damals musste Henze in der Finalpartie des im doppelten KO-System gespielten Turniers nur ein Remis schaffen, da Wolf, aus der Verliererrunde kommend, unbedingt die erste Partie gewinnen musste, um erstmal Gleichstand zu erzielen.

Gespielt wurden Schnellpartien mit jeweils 15 Minuten Bedenkzeit je Spieler. Verlor man in der ersten Runde, konnte man sich trotzdem noch für das Finale qualifizieren, eine zweite Niederlage bedeutet aber das Ausscheiden aus dem Turnier.

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In der ersten Runde ging es auch gleich zur Sache, spielten doch erstmals auch die beiden Ruhls, Marcel und Moritz, mit. Und hier zeigte Moritz gleich gegen Hermann Henze sein ganzes Können und brachte diesen doch hier und da in einige Verlegenheit. Aber Henze, ziemlich unbeeindruckt vom forschen Auftreten des Youngsters löste seine Aufgabe am Ende aber souverän und schickte Moritz gleich in die Trostrunde. Dieser folgte dann sogleich auch Altmeister Andre` van Steenput, der letztlich gegen den stark aufspielenden Wagener im Endspiel keine Chance hatte und aufgeben musste.

Seinem Bruder Moritz folge dann auch Marcel Ruhl in die Verliererrunde, aber gegen Wolf spielend denkbar knapp. Er stand eigentlich besser, letztlich fehlt aber gegen den ausgefuchsten Wolf wohl auch die Routine, um diesen zu schlagen. Währenddessen zog Block mit einem Freilos in die nächste Runde wie auch Ackermann, der mit Weiß die Stellung von Beisinghoff regelrecht zertrümmerte und klar siegte und anschließend auch gleich Harald Block ausschaltete.

Auf der Siegerseite zog dann Henze einsam seine Kreise, siegte gegen Wagener diesmal aber ziemlich überzeugend und es kam zum Duell Henze gegen Wolf, quasi das vorweggenommene Endspiel um den Titel.

Wolf, der in der Vorrunde ebenfalls souverän Ackermann schlug, zog mit den weißen Steinen sein gekonntes Angriffsspiel auf und versuchte, Druck gegen Henzes Königsstellung aufzubauen. In beiderseitiger hochgradiger Zeitnot und eigentlich ausgeglichener Stellung reklamierte Henze auf Wolfs gefallene Zeit, aber da beide keinen Materialvorteil besaßen, einigte man sich fairerweise auf Remis und es musste eine Blitzstichpartie her. Hier ließ Henze aber nichts anbrennen und gewann doch sehr deutlich, zog in das Finale ein und musste auf seinen Gegner aus der Verliererrunde warten. Dass dieser wieder Wolf hieß, ahnte zu diesem Moment aber noch keiner.

Währenddessen kam In der Verliererrunde Moritz Ruhl nach einem Sieg gegen van Steenput ebenso eine Runde weiter wie Beisinghoff, der letztlich grandios spielte und dessen Bruder Marcel endgültig aus dem Turnier beförderte. Und Beisinghoff spielte weiter groß auf, hatte auch Block gegen ihn keinerlei Chance, wie leider auch Moritz Ruhl gegen Ackermann, der gekonnt den Sieg durch Opfer sicherstellen konnte. Kurz danach war dann auch für Beisinghoff Schluss mit Lustig und er wurde etwas unerwartet aber letztlich doch völlig verdient durch Wagener aus dem Turnier förmlich geschossen. Mit deutlicher Übermacht und anschließendem Materialopfer siegte Wagener und bereitete seinen Weg gegen den schon wartenden Ackermann exzellent vor. Dieser aber wartete mit einer Neuerung in der Eröffnung auf, mit der Wagener seine Probleme bekam. Nach verlorenem Material und deutlich schlechterer Zeit blieb Wagener nur die Aufgabe mit einem aber toll erspielten Platz 4 im Gesamtklassement.

Ackermann zog in das Finale der Verliererrunde ein, wo bereits Wolf nach der Niederlage gegen Henze ebenfalls schon wartete. Wolf wollte hier aber überhaupt keine Missverständnisse aufkommen lassen, erspielte mit Weiß so viel Vorteil, dass Ackermann zu viel Zeit benötigte um seine Stellung einigermaßen zu halten.

Letztlich fiel aber Ackermanns Zeit und seine Stellung und nach Aufgabe war das Traumfinale Henze gegen Wolf wie aus dem Vorjahr wieder perfekt.

Und hier musste Wolf, bereits mit einer Niederlage im Turnier behaftet, die erste Partie gewinnen, um Gleichstand zu erzielen.

Henze mit Weiß spielte aber keineswegs nur auf Remis, dies ist bei Wolf schon tödlich, lässt man diesen erstmal in sein geliebtes Angriffsspiel kommen. Henze spielte hier selber voll auf Angriff, was ja die beste Verteidigung ist und hatte auch etwas Stellungsvorteil. Diesen zerschlug Wolf aber im Endspiel, drang sogar mit seinem König in Henzes Stellung, nach dem Motto „Alles oder nichts“.

In beiderseitiger Zeitnot fanden beide Spieler nicht immer die beste Fortsetzung zum Sieg, aber dies war Henze egal, denn er musste ja nicht unbedingt gewinnen. Er tausche seine Figuren, entschärfte Wolfs gefährlichen Freibauern und am Ende blieb für beide neben den jeweiligen König nur noch ein Turm und Springer, was für einen Sieg nicht ausreichte. Auch hier musste Wolf zähneknirschend auf das für ihn nicht ausreichende Remis einwilligen und gratulierte Henze gleichzeitig zum Pokalsieg 2015.

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