Riesenkompliment sprach Mannschaftsführer Hermann Henze aber der 2. Mannschaft Arolsens aus, die mit 4 Ersatzleuten aushalfen und großen Anteil am Erfolg hatten.
Mit Boelke, Schäfer, Brückmann und Malinowski mussten gleich 4 Leute aus der Stammmannschaft ersetzt werden, hier sprangen dann Beisinghoff, Block sowie die beiden Nachwuchshoffnungen Marcel und Moritz Ruhl in die Bresche und taten dies mit Bravour.
Nicht verlieren gegen den Tabellenletzten war somit auch die Vorgabe von Henze für die weite Fahrt nach Rotenburg an der Fulda, aber trotzdem befreit aufspielen, da es für beide Mannschaften um nichts mehr ging.
Und dies beherzigten auch alle Spieler, besonders auch Jürgen Wolf. Der wollte wohl doch ziemlich schnell fertig werden, setzte mit Weiß an Brett 3 gegen Brehm gekonnt auf Angriff, eroberte eine Qualität (Turm gegen Springer) und der Rest war nach 2 Stunden nur noch Formsache zur Arolser 1-0 Führung.
Dem stand Ackermann mit Schwarz gegen Oliferenko in nichts nach. Er ließ seine Königsbauern in die gegnerische Stellung eindringen, opferte gekonnt taktisch im richtigen Moment und stelle das 2-0 in souveräner Manier sicher.
Den ersten halben Punkt musste ausgerechnet der Arolser Topscorer Constantin Vogel an Brett 2 gegen Schaffer hergeben. Mit Schwarz zwar etwas in die Verteidigung gedrängt, konnte er sich aber Zug um Zug aus seiner Defensive befreien und Gegenspiel erreichen, schätze dies aber doch nicht als so Gewinnträchtig ein und willigte auch aufgrund der großen Führung in das angebotene Remis zum 2 ½ zu ½ für Arolsen ein.
Nun schlug in Rudolf Beisinghoff der erste Ersatzmann unweigerlich zu. An Brett 5 mit Weiß gegen den Rotenburger Jacek erreichte er nach verteiltem Eröffnungs- und Mittelspiel mit Chancen auf beiden Seiten ein etwas besseres Endspiel mit Bauern und jeweils einem Springer. Aufgrund seines gut positionierten Königs drang er in die gegnerische Stellung ein, gewann Bauern um Bauern und stelle gekonnt den Sieg zum 3 1/2 zu ½ sicher.
Nun fehlte noch ein halber Punkt zum Unentschieden und diesen holte in mannschaftlicher Spielweise der nächste Ersatzmann und Mannschafsführer der Zweiten, Harald Block, an Brett 6 mit Schwarz gegen Elmiro. Mit starkem Angriffsspiel setzte er seinen Gegner derart unter Druck, dass dieser nur mit Materialverlust einigermaßen gegenhalten konnte. Block stand klar besser, verfing sich dann aber doch in taktische Raffinessen seines Gegners, der daraufhin Remis anbot. Eigentlich immer noch besserstehend nahm Block hier aber das Remis zum 4-1 an und stellte hier seine eigenen Interessen klar zurück für den ersten Mannschaftspunkt für Arolsen.
Dass hieraus dann gleich 2 wurden, machte dann Henze am Spitzenbrett mit Weiß gegen Davidov klar. Auch in dieser Partie hatte der Arolser mit seinen Schwerfiguren des Gegners König eigentlich klar in seiner Gewalt, opferte einen Bauern für die offene Angriffslinie und es war nur eine Frage der Zeit, durch ein weiteres Opfer den kompletten Punkt sicherzustellen. Hier fand Henze aber im Gefühl des sicheren Sieges nicht die beste Fortsetzung und ermöglichte seinem Kontrahenten unnötigerweise das Eindringen der Dame mit der Drohung eines Dauerschachs, was zum unweigerlichen Remis geführt hätte.
Dies konnte Henze aber nur auf Kosten seiner Angriffsbemühungen verhindern, setzte aber auf seinen fortgeschrittenen Freibauern. Dies konterte Davidov aber ebenfalls mit einem Freibauern und bot in unklarer Stellung nun seinerseits ebenfalls Remis an, was Henze trotz etwas besserer Stellung aber sofort annahm und den jetzt endgültig feststehenden Gesamtsieg zum 4 ½ zu 1 ½. sicherstellte.
Nun liefen nur noch die beiden Partien der Arolser Jungtalente und Nachwuchshoffnungen Moritz und Marcel Ruhl, die verbissen Zug um Zug um eine bessere Stellung kämpften, sehr zur Freude von Mannschaftsführer Henze und den restlichen Arolser Kiebitzen, die gespannt des Geschehen an den Brettern verfolgten.
Hier musste Moritz Ruhl an Brett 8 mit Schwarz gegen den erfahrenen Rotenburger Leidorf doch Tribut zollen. Schwer unter Druck konnte er sich nur mit Figurenverlust aus der Umklammerung lösen und versuchte im Endspiel verzweifelt, die drohende Niederlage abzuwenden. Als nichts mehr half, versuchte er es noch mit einem taktischen Opfer seiner Dame, wo Leidorf aber nicht darauf hineinfiel und sofort mattsetzen konnte.
Auch Bruder Marcel an Brett 7 mit Weiß gegen den starken Afanasyev musste in die Defensive. Schon einen Bauern weniger drohte auch der Verlust eines zweiten mit weiterer Verschlechterung der Stellung. Aber nicht mit Marcel! Er holte zum Gegenschlag aus, konterte bravourös mit Rückgewinnung seines Bauern und nun besserer Stellung. Aber der noch fehlenden Erfahrung ist es hier geschuldet, nicht weiter konsequent auf Gewinn zu spielen, er nahm das Remisangebot des Gegners an, was ein Wahnsinns Erfolg in dieser Klasse für ihn bedeutet.
Die beiden Ruhls werden in naher Zukunft fester Bestandteil er ersten Mannschaft sein und dem Arolser Verein noch sehr viel Freude bereiten, nahm Henze die beiden sogleich in die Pflicht, sich langsam aus der zweiten Mannschaft zu verabschieden.
Mit diesem letzten Remis stand der Gesamtsieg mit 5 – 3 fest. Rotenburg und Alsfeld müssen somit als Absteiger eine Klasse tiefer antreten und der Kasseler SK 2 steigt in die Verbandsliga auf. Herzlichen Glückwunsch dazu von Arolser Seite!
Landesklasse Nord: Abschlusstabelle nach dem 9. Spieltag
# | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MP | BP | |
1 | Kasseler SK 1876 2 | ** | 5.0 | 4.5 | 5.0 | 5.5 | 2.5 | 4.0 | 6.5 | 7.5 | 6.0 | 9 | 15 | 46.5 |
2 | SC Fulda 2 | 3.0 | ** | 5.5 | 4.0 | 4.0 | 6.0 | 4.5 | 5.5 | 5.0 | 7.0 | 9 | 14 | 44.5 |
3 | SK Bad Sooden-Allendorf 1 | 3.5 | 2.5 | ** | 5.5 | 2.5 | 5.5 | 5.0 | 5.5 | 5.0 | 7.0 | 9 | 12 | 42.0 |
4 | SAbt TG Wehlheiden 1 | 3.0 | 4.0 | 2.5 | ** | 4.0 | 5.0 | 3.5 | 4.5 | 6.0 | 7.0 | 9 | 10 | 39.5 |
5 | SV Anderssen Arolsen 1 | 2.5 | 4.0 | 5.5 | 4.0 | ** | 2.5 | 4.0 | 4.5 | 4.0 | 5.0 | 9 | 10 | 36.0 |
5 | SV CAISSA e. V. Kassel 1 | 5.5 | 2.0 | 2.5 | 3.0 | 5.5 | ** | 5.5 | 5.5 | 2.0 | 4.5 | 9 | 10 | 36.0 |
7 | SK Turm Bad Hersfeld 1 | 4.0 | 3.5 | 3.0 | 4.5 | 4.0 | 2.5 | ** | 5.0 | 4.0 | 7.5 | 9 | 9 | 38.0 |
8 | SC Langenbieber 1 | 1.5 | 2.5 | 2.5 | 3.5 | 3.5 | 2.5 | 3.0 | ** | 6.0 | 7.0 | 9 | 4 | 32.0 |
9 | SV Alsfeld 1 | 0.5 | 3.0 | 3.0 | 2.0 | 4.0 | 6.0 | 4.0 | 2.0 | ** | 3.5 | 9 | 4 | 28.0 |
10 | SC Rotenburg 1 | 2.0 | 1.0 | 1.0 | 1.0 | 3.0 | 3.5 | 0.5 | 1.0 | 4.5 | ** | 9 | 2 | 17.5 |