BAD AROLSEN/ KASSEL. Eine ganz knappe Kiste: Beim 4:4 gegen Wehleiden mussten die Arolser lange zittern.
Die Stimmung auf Arolser Seite war gut. Zumindest auf der Hinfahrt. Paul Schäfer fiel zwar am Spitzenbrett aus, aber mit Friedrich Wagener hatte man einen Ersatzmann gewinnen können, der immer für Überraschungen gut ist. Wer auf Arolser Seite einen leichten Punktgewinn erwartet hatte, der wurde schnell eines besseren belehrt. Denn: Die Wehleidener diktierten an den meisten Brettern das Geschehen. An den vorderen Brettern konnten sowohl Hermann Henze als auch Thomas Bölke nichts zählbares aus ihren Stellungen quetschen. Da nahm es nicht Wunder, dass beide nach gut zwei Stunden dankend in den Remishafen einliefen. Als kurze Zeit später Topscorer Constantin Vogel eine weitere strategisch hochklassige Partie nach Hause fuhr, schien alles seinen geplanten Gang zu gehen.
Von wegen. Denn ein Blick in die Runde verriet schnell, dass die Gastgeber klar am Drücker waren. Gerd Brückmann stand mit dem Rücken zur Wand, die Niederlage schien nur eine Frage der Zeit. Erst als Schlachowitsch sich im Variantengestrüpp verlief, da nutzte Brückmann die Gunst der Stunde, um mit viel Dusel zum Remis abzuwickeln. Weniger Glück hatte Ersatzspieler Friedrich Wagener. Der musste im Duell gegen den Ex-Arolser Martin Stuckenschneider mit Ansehen, wie ein entscheidender Bauer verlorenging. Als kein Gegenspiel mehr in Sicht war bleib nur die Aufgabe – 2,5:2,5.
Das die übrigen Partien allesamt Remis endeten glich einem Wunder. Martin Malinowski hatte wie durch ein Wunder einen Mattangriff überlebt und stand im Enspiel plötzlich mit einem Mehrbauern da. Doch Rehbein verteidigte sich geschickt, so dass es für den Arolser kein Durchkommen gab. Auch Emil Ackermann hatte mit seinem Gegner seine liebe Müh und Not. Bange Stunden vergingen, bis sich schließlich der Pulverdampf verzog und eine völlig ausgeglichene Stellung auf dem Brett erschien – Remis. Die entscheidende Partie von Jürgen Wolf spiegelte auf das Vortrefflichste den Wettkampf wider: Ein ständiges Auf und Ab, ohne das lange Zeit klar ersichtlich war, wer eigentlich besser steht. Als auch hier nach vier Stunden die Friedenspfeiffen rauchten, mussten die Arolser froh sein, immerhin einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Da die direkte Konkurrenz patzte, schiebt sich die Mannschaft auf den siebten Tabellenplatz vor, die entscheidenden Abstiegsduelle gegen Langenbieber und Rotenburg bereits vor Augen.
SV Anderssen Bad Arolsen 1 – Sabt TG Wehleiden 1 4:4
Francis – Bölke 0,5:0,5
von Kiedrowski – Henze 0,5:0,5
Schirra – Vogel 0:1
Schlachowitsch – Brückmann 0,5:0,5
Ratschke – Wolf 0,5:0,5
Rehbein – Malinowski 0,5:0,5
Stuckenschneider – Wagener 1:0