LK NORD 8. Runde
BAD AROLSEN. Wenig Kampf, viel Krampf: Beim überraschenden 3:5 gegen Lauterbach machten die Arolser alles andere als eine gute Figur. Dabei hatte man gegen den Tabellenletzten einen Sieg eigentlich fest eingeplant.
Mit dem Rücken zur Wand mussten die Lauterbacher punkten und gingen entsprechend engagiert zur Sache. Die Residenzstädter hingegen hatten gleich zu Wettkampfbeginn den ersten Schock zu verdauen. Spitzenspieler Paul Schäfer war nicht erschienen. Rätselraten auf Arolser Seite. Einen Anruf später ist klar: Schäfer fällt aus – 1:0 für die Gäste. Diese Nachricht im Hinterkopf wirkte das Spiel von Arolsen fortan verkrampft.
Die Quittung folgte prompt: Emil Ackermann sah nach einigen Ungenauigkeiten seinen König einer Treibjagd ausgesetzt aus der es kein Entrinnen gab – 2:0 für Lauterbach. Selbst Mannschaftsführer Hermann Henze opferte ohne jede Not einen Bauern und wandelte in einem schwierigen Turmendspiel lange am Abgrund. Erst als er wie durch ein Wunder ins Remis entkam, keimte neue Hoffnung auf.
Jürgen Wolf hatte sich wie so oft eine vielversprechende Angriffsstellung aufgebaut. Leider kamen seinen Bauern nie ins Rollen, da Krauß immer wieder neue taktische Mückenstiche fand, so dass zu guter Letzt die Friedenspfeifen rauchten. Auch Martin Malinowski konnte kurz darauf mit Schwarz alle generischen Gewinnbemühungen abwehren und lief glücklich in den Remishafen ein. Zehn Minuten später war Arolsen wieder auf Kurs: Thomas Bölke hatte mit taktischen Schlägen den schwarzen König ins Kreuzfeuer genommen. Gerade als Andreas zum Gegenangriff ansetzte, schloss sich der Kreis und Matt war unausweichlich. Da die beiden verbleibenden Partien ebenfalls für Arolsen sprachen, schien nun alles doch seinen gewohnten Gang zu gehen.
Bis mit einem Male Schachgöttin Caissa Routinier Gerd Brückmann mit Schachblindheit schlug. Und so verwandelte sich seine klar bessere Stellung innerhalb weniger Züge in einen Trümmerhaufen. Die gegnerischen Freibauern liefen und liefen – bis Brückmann nur die entnervte Aufgabe blieb. Den Sieg Lauterbachs vor Augen gab Constantin Vogel seine Angriffsbemühungen auf, nachdem er den Gegner positionell lange vergeblich geknetet hatte. Die Niederlage hat für Arolsen keine Auswirkungen, Lauterbach hingegen bleibt trotz Sieg auf dem letzten Tabellenplatz, da auch die direkte Konkurrenz punkten konnte.
SVA Arolsen 1 – SVG Lauterbach 1 3:5
Schäfer, Paul – Herda, Christoph -:+
Boelke, Thomas – Andreas, Steffen 1:0
Henze, Hermann-Josef – Kurzawa, Dirk ½:½
Wolf, Jürgen – Krauß, Martin ½:½
Vogel, Constantin – Mil, Gennady ½:½
Brückmann, Gerd – Reese, Heinz-Hermann 0:1
Malinowski, Martin – Struth, Jürgen ½:½
Ackermann, Emil – Zorn, Roland 0:1