Im Pokalturnier 2013, das wie immer im Doppelten KO System gespielt wurde galten auch dieses Jahr besondere Gesetze. Da die Partiegegner zum Beginn des Turniers ausgelost werden, liegt hier eine besondere Spannung. So hießen die Gegner der ersten Runde:
Nachdem alle Favoriten gewonnen hatten, spielten die Sieger gegeneinander. Hier kam es zur Wiederholung des Vorjahresendspiels Henze – Malinowski. In 2012 hatte Malinowski zur Überraschung aller Henze in einem spannenden Finale geschlagen und wurde damit Pokalsieger; doch dieses Jahr war Henze gewarnt, zumal er den Vorteil des Anzugs besaß. Malinowski wählte als Erwiederung auf d4 die Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung. Er wechselte im entscheidenden Moment vom Angriff am Königsflügel zum Damenflügel. Henze dagegen erhoffte den etwas frei stehenden schwarzen König in Bedrängnis zu bringen, das gelang ihm aber nicht, statt dessen wurde seine Stellung mit jedem Zug schlechter. Schließlich überzog er die Zeit. J. Wolf wiederum hatte seine Partie gegen Peter Junghans überzeugend gespielt und mit Gewinn beendet. Das Halbfinale in der Siegerrunde hieß nun Titelvetrteidiger Malinowski gegen Rekordpokalsieger Wolf. Wolf spielte eine Variante, die Malinowski offenbar gut kannte und geriet in eine bedrängte Stellung. Ein Figuropfer war die letzte Chance für Wolf. Doch Malinowski konnte seinen Vorteil ins Endspiel retten. Mit einem Läufer mehr sollten die zwei Freibauern von Wolf zu halten sein, doch Wolf nutzte eine kleine Unachtsamkeit seines Gegners aus, so dass dieser zwar seine Mehrfigur behielt, aber plötzlich ohne Bauern da stand: Remis. Im anschließenden Stichkampf liess das „Blitzmonster“ Wolf in einer wilden Opferkombination mit Mattangriff seinem Gegener keine Chance und stand als erster Finalist fest. Zwischenzeitlich hatte Henze in der Trostrunde alle Gegbner souverän besiegt und stand im Finale.
Die Besonderheit des Pokalturniers besteht nun darin, dass jeder Spieler nur einmal verlieren darf, d. h. Henze hatte durch seinen Verlust gegen Malinowski sein Verlust-Konto schon erschöpft, während Wolf noch ungeschlagen war. Für ihn hätte also ein Remis gereicht und er wäre Pokalsieger. In dieser für ihn nachteiligen Situation musste Henze voll auf Angriff spielen. Die Zuschauer sahen, wie er Zug um Zug seinen Angriff auf den gegnerischen König aufbaute. Wolf baute gleichzeitig eine Falle auf – leider hatte Henze übersehen, dass seine Kombination eine Lücke hatte. Wolf konnte mit Schach nicht nur seinen verloren geglaubten Turm zurückgewinnen, sondern noch eine Figur zusätzlich. Henze wollte sich das Ende nicht mehr auf dem Brett zeigen lassen und gratulierte seinem Gegener zum Pokaltitel 2013.