BAD AROLSEN. Beim diesjährigen traditionellen Weihnachtsblitzturnier des Schachverein Anderssen Arolsen konnten die Arolser wieder mal nicht so richtig überzeugen und mussten quasi komplett den Gästen die Podest- Plätze1-3 überlassen. Einzig Hermann Henze konnte hier einigermaßen schritthalten, landete aber mit deutlichem Abstand nur auf Platz 4.
Die Gäste aus Bestwig und Brilon mit den Blitzcracks Becker, Weber, Schubert sowie dem Titelverteidiger aus dem Vorjahr, Christopher Kearns aus Korbach, zeigten der Arolser Blitz- Elite mit Wolf, Henze, Malinowski, Brückmann, Wagener, Ackermann ,Vogel, Block und Höppner gleich zu Beginn des Turniers, wo der Hammer hängt.
Runde um Runde sammelten sie eifrig die volle Punktausbeute, während die Arolser in den direkten Duellen mit den Gästen keine Chance hatten und sich untereinander wie immer die Punkte gegenseitig streitig machten, war nach 6 von 12 zu spielenden Runden schon klar, dass auch diesmal kein Arolser ganz vorne landen würde.
Das Feld führten hier klar der Korbacher Christopher Kearns, der in letzter Woche eine bravouröse Turnierleistung beim Großmeisterturnier ablieferte, mit 5,5 Punkten vor den Weber und dem Abo-Meister der Vorjahre, Andre Becker, mit jeweils 5 Punkten an. Danach folgten in großem Abstand mit jeweils 3 Punkten Wolf, Brückmann und Henze und mit jeweils 2,5 Punkten Vogel, und Malinowski.
Einzig der Bestwiger Schubert konnte nicht richtig schritthalten bei den Gästen und bezog auch von den Arolsern unter anderem von Block und Wagner nicht eingeplante Niederlagen. Aber auch der Briloner Becker hatte gegen die Arolser Glück, konnte er gegen Henze trotz ausgeglichener Stellung nur ganz knapp nach Zeit gewinnen und Wolf ebenfalls niederringen, obwohl dieser ihn ein zügig hätte mattsetzen können, dies aber glatt übersah.
Nachdem Kearns einsam seine Kreise mit Weber an der Spitze zog und Becker nach wie vor mit einem halben Punkt weniger Platz 3 verteidigte, kam es in der 10 Runde zum Duell von Becker gegen den Arolser Malinowksi. Und diese Partie hatte es in sich. Becker mit Weiß versuchte vergeblich in die schwarze Königsstellung einzudringen, Malinowski konterte hier aber bravourös und sicherte sich anschließend mit überaus druckvollem Spiel den vollen und ersten Punkt überhaupt in einer Blitzpartie gegen Becker.
Dies war dann auch für Becker die Vorentscheidung, auch diesmal wieder nicht um den Titel mitspielen zu können, lag er nun doch mit 8 – 2 Punkten quasi abgeschlagen auf Platz 3 hinter Weber mit 9-1 und Kearns mit 9,5-0,5.
Gegen Weber konnte er im direkten Duell aufgrund seiner Niederlage aus Runde 4 nicht mehr aufholen aber in Runde 11 kam ja mit Kearns der Alleinführende und es wurde wieder spannend im Turnierverlauf.
Becker behielt hier in einem hochklassischen Zeitnotduell beider Spieler die Oberhand und konnte mit Schwarz im Endspiel den Sieg sicherstellen und gleichzeitig seinem Bestwiger Kollegen Weber den ersten Platz ebenen, den dieser auch in der letzten Runde durch einen souveränen Sieg behaupten konnte.
Letztlich hochverdient beendete Andre Weber das Turnier mit 11-1 Punkten ungeschlagen vor Kearns mit 10,5 Punkten und Becker mit 10 Punkten.
Diesem tat die nichteingeplante Niederlage gegen Malinowski nunmehr doppelt weh, hätte er mit einem Sieg doch zumindest einen Stichkampf gegen Weber um Platz 1 erreicht. Aber so klasse Becker auch spielt, so sympathisch ist er dann auch in der Nachbetrachtung des Turniers, wo er meinte, durch viel Glück (speziell in den Partien gegen Henze und Wolf) den Titel in diesem Jahr auch nicht verdient gehabt zu haben.
Auf Platz 4 folgte dann als bester Arolser Hermann Henze schon deutlich abgeschlagen mit 7,5 – 4,5 Punkten vor Jürgen Wolf mit 6,5, Vogel und Malinowski mit jeweils 6,Brückmann mit 5,5, Schubert und Ackermann mit jeweils 4,5, Block und Wagener mit jeweils 3 und Klaus Höppner mit 0 Punkten auf dem letzten Platz.
Nächstes Mal wird alles für die Arolser besser, meinte dann auch Turnierleiter Malinowski bei der Siegerehrung und verwies gleich auf das anstehende Neujahrsblitzturnier am Dienstag, den 1.1.2013 ab 16Uhr, wo man sich ja entsprechend revanchieren könnte und hoffentlich dann nicht mehr so nette Gastgeber sind und die vorderen Plätze gleich wieder den Gästen überlässt.