LK Nord 2011/12 – 7. Runde
BAD AROLSEN/ KASSEL. Dritter Sieg in Folge: Dank eines verdienten 5:3 Sieges bei Caissa Kassel 2 bleibt Arolsen weiter auf Erfolgskurs.
Nach zuletzt zwei Siegen wollte man auch beim Angstgegner aus Kassel diesmal nichts anbrennen lassen. Den ersten Grundstein legte Thomas Bölke an Brett eins. Nachdem beide Seiten keinen Vorteil heraus spielen konnten, lief die Partie nach zweieinhalb Stunden in den Remishafen ein. Jürgen Wolf hatte mit Martin Stuckenschneider einen Ex-Arolser zum Gegner. Schnell kam eine Variante aus alten Zeiten aufs Brett, jedoch ohne das einer entscheidenden Vorteil reklamieren konnte – Remis.
Nach drei Stunden der erste Rückschlag: Marco Bornemann hatte sich einen starken Freibauern erkämpft. Der lief und lief und lief. Und ging aus heiterem Himmel verloren. Als kurz darauf auch noch ein Turm abhanden kam blieb nur die Aufgabe. Kassel lag – wieder einmal – in Führung. Die Schockstarre währte nicht lange, denn der Arolser Mannschaftsführer Hermann Henze schlug in typischer Manier zurück. Mit kontrollierter Offensive drängte er Stephanie Lind langsam zurück, gewann anschließend gekonnt einen Bauern und die Partie. Noch eindrucksvoller sah der Angriff von Manfred Müller aus. Nach einem wohlkalkulierten Opfer setze er zu einem unwiderstehlichen Mattangriff an. Kurz vor dem krönenden Abschluss aber geriet der Arolser ins Grübeln, ließ dem scheinbar wehrlosen Gegner einen Moment Luft. Der nutzte die Gelegenheit und rettete sich ans Remisufer – ein vergebener Schönheitspreis. Mehr Erfolg hatte Nachwuchshoffnung Constantin Vogel. Mit einer strategischen Glanzleistung ließ er seinen aggressiv gestimmten Gegner nie zur Entfaltung kommen, so dass Curth nach vier Stunden völlig entnervt aufgeben musste.
Dem Sieg ganz nahe schien auch Gerd Brückmann. Der bislang punktlose Routinier hatte im Endspiel gegen Franke einen Bauern erobert. Als dieser wenige Züge später wieder verloren ging ahnten seine Mannschaftskameraden nichts Gutes. Sollte er die Partie gar noch verlieren? Schier endlose Minuten vergingen, bis sich beide Kontrahenten dann doch die Hände reichten. Mit dem Remis hatte Arolsen zumindest schon mal einen Punkt in der Tasche. War gegen den Angstgegner vielleicht sogar mehr drin?
In der letzten Partie zwischen Martin Malinowski und Torsten Heckmann war alles möglich. Beide kämpften verbissen um den vollen Punkt, lavierten geschickt mit ihren Figuren. Als der Kasseler in Zeitnot geriet, schien alles klar. Malinowski nutzte eine Unaufmerksamkeit und eroberte einen Bauern. Das sollte es doch gewesen sein tuschelten die mitfiebernden Kiebitze. Keine Fünf Züge später hatte sich das Blatt komplett gewendet, denn nun war es Heckmann der einen Bauern mehr hatte. Ungläubiges Staunen auf Arolser Seite. Malinowski lief in seiner Not mit dem König einfach ganz plump nach vorn, was Heckmann triumphierend einen weiteren Bauern verspeisen ließ. Doch kaum hatte sein Turm den Bauern verschlungen, blieb ihm dieser im Halse stecken. Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr hatte der Kasseler glatt ein einzügiges Matt übersehen – Sieg!
SV CAISSA e. V. Kassel 2 – SV Anderssen Arolsen 1 3:5
Haase – Bölke ½:½
Franke – Brückmann ½:½
Stuckenschneider – Wolf ½:½
Lind – Henze 0:1
Curth – Vogel 0:1
Heckmann – Malinowski 0:1
Pinnow – Bornemann 1:0
Ademi – Müller ½:½