Im diesjährigen Sommerturnier mit 5 mal 5 Runden Schweizer System sicherte sich Hermann Henze mit dem souveränen Ergebnis von 14 aus 15 möglichen Punkten den Gesamtsieg.
Im letzten Turnier führte er zwar mit einem komfortablen Vorsprung, hätte aber bei einem Sieg von Reuschel noch eingeholt werden können. In der ersten Runde mußte Reuschel zwar nach gutem Gegenspiel von Junghans ohne die Dame auskommen, doch seine Figuren spielten so stark zusammen, dass der erste Punkt sicher war. Henze machte es ihm mit einem Mattangriff gegen Wagener nach. In der zweiten Runde mußten beide gegen die weiteren siegreichen Spieler antreten. Henze hatte mit Wolf den vermeintlich schwereren Gegner, doch Dr. Wolf übersah einen Figurengewinn und Henze sicherte sich den zweiten Punkt. Reuschel spielte gegen Malinowski, der mit Königsgambit eröffnete. Obwohl dies eine Lieblingsvariante von Reuschel ist, kam dieser in Zeitnot und konnte seinen Angriff nicht erfolgreich abschließen; am Ende wäre sogar noch ein Sieg für Malinowski in greifbarer Nähe, doch auch der zeigt Nerven und so endete die Partie Remis. In der dritten Runde trafen die beiden Kontrahenden direkt aufeinander. Reuschel setzte alles auf Sieg, doch Henze verteidigte sich geschickt und gewann schließlich deutlich.
Damit war Henze vorzeitiger Sieger und hätte eigentlich befreit aufspielen können. Sein Sieg gegen Malinowski war ungefährdet, doch in der letzten Runde mußte er gegen das junge Talent Constantin Vogel spielen. Dessen Remisangebot lehnte er zunächst ab, doch damit erwachte der Ehrgeiz in Vogel. Mit sauberem und fehlerfreien Spiel gewann er Zug um Zug Raum und Material. Henze stand aufgabereif und stellte am Ende die Dame ein. Doch Vogel blieben nur noch wenige Sekunden, und Henze wollte seine Niederlage nicht eingestehen und Vogel für sein gutes Spiel belohnen. Schließlich gewann er mit König und Bauer gegen König und Dame wg. Zeitüberschreitung. Vogel wurde dadurch nur vierter hinter Reuschel (2) und Dr. Wolf (3) vor Malinowski und Kirschning, die sich den 5ten Platz teilten. Dahinter folgten Wagener,Brückmann, Junghans und V. Steenput.